Skulptur des Heiligen Johannes vom Meister des Ackeraltars. Ref.253
Skulptur des Heiligen Johannes vom Meister des Ackeraltars. Ulm Ende des 15. Jahrhunderts.
Diese gotische Skulptur stellt den Heiligen Johannes den Evangelisten dar. Sie zeichnet sich durch die Feinheit ihrer Details aus, insbesondere in der Behandlung der weiten und fließenden Gewänder sowie des gewellten und gelockten Haars des Heiligen, das charakteristisch für den spätgotischen Stil ist. Der Heilige Johannes wird dargestellt, wie er ein Buch hält, das Symbol seines Evangeliums. Sein Gesicht, mit zarten und meditativen Zügen, leicht idealisiert, spiegelt eine tiefe Spiritualität wider. Dieses Werk, das dem Meister des Ackeraltars (Meister des Acker-Altars) zugeschrieben wird, wurde im Ulmer Museum ausgestellt und trägt auf der Rückseite eine Inventarnummer, die seiner Leihgabe entspricht. Die Skulptur zeigt die charakteristischen Merkmale des Meißels dieses Meisters, darunter fein durchbrochenes Haar und ein gelassenes Gesicht, das im Kontrast zur Strenge der Werke seiner Zeitgenossen Veit Stoß und Tilman Riemenschneider steht.
Der Meister des Acker-Altars, der zwischen 1490 und 1520 in Ulm tätig war, wird von Kunsthistorikern (Gertrud Otto, Lore Göbel und Heribert Meurer) nun auch als Meister des Ulmer Vespertoliums identifiziert.
Ein einziger Künstler also, für ein begrenztes, aber homogenes Korpus. Dieser Meister hat uns einige Darstellungen von Madonnen mit Kind und Heiligen hinterlassen.
Zu seinen bemerkenswerten Werken zählen:
- Der Heilige Georg, der dem Meister des Ulmer Acker-Altars zugeschrieben wird und im Würth Johanniterkirche Museum in Schwäbisch Hall, Deutschland, aufbewahrt wird (Inv.-Nr. 14809).
- Die Skulpturen des Vespertoliums im Ulmer Münster, die heute im Stadtmuseum aufbewahrt werden und auffallende Ähnlichkeiten in der Haarbehandlung mit unserer Skulptur zeigen.
Schließlich haben wir im Rahmen unserer Studie eine Darstellung des Heiligen Georg identifiziert, die im Museum des Schlosses Chillon in der Schweiz aufbewahrt wird und die erstmals auf einzigartige und dokumentierte Weise diesem Korpus zugeordnet werden kann.
Aufgrund seiner Gestaltung war unsere Skulptur zweifellos Teil eines Ensembles, ähnlich den Skulpturen des Vespertoliums im Ulmer Münster. Spuren von Polychromie sind noch sichtbar.
Provenienz: Ehemalige Sammlung aus Ulm.
Verwendete Literatur: "Der spätmittelalterliche Dreisitz des Ulmer Münsters und die Skulpturen des Vespertoliumsmeisters", Eva Leistenschneider & Evamaria Popp, 2017 - "Der Meister des Ulmer Vespertoliums und sein Werk", Albrecht Miller & Manuel Teget-Welz, 2011.
Herkunft: Ulm, Deutschland.
Material: Lindenholz.
Abmessungen: H: 79 cm.
Epoche: 15. Jahrhundert.
Zustand: Sichtbare Verluste an der rechten Hand.
Preis: 9 500€
Ref.253